Francesco Faccin

Francesco Faccin bewegt sich mühelos und fließend zwischen den Welten von Industrieproduktion, Eigenproduktion und Designgalerien, weil er fest an das Design ohne Grenzen und Einschränkungen glaubt.

„Mich interessieren Projekte, die Beziehungen, Überlegungen und Debatten anregen, vor allem jene, die einer tiefgreifenden Recherche entspringen und über ihren ursprünglichen Gegenstand hinauswachsen. Ich finde, Design ist ein hervorragender Vorwand und eine besonders gute Gelegenheit, sich mit der Beziehung des Menschen zu seinem Umfeld auseinanderzusetzen, aber auch ein nützliches Instrument für die Verknüpfung von Umgebungen und Disziplinen, die auf den ersten Blick weit voneinander entfernt zu sein scheinen.“

Francesco Faccin wurde 1977 in Mailand geboren. Im Jahr 2004, nach einer zweijährigen Zusammenarbeit mit Enzo Mari, beginnt er eine Kooperation mit dem Modell- und Gitarrenbauer Francesco Rivolta, bei dem er sich die Techniken der Kunsttischlerei auf höchstem Niveau aneignet. 2007 eröffnet er sein eigenes Atelier in Mailand. In der Zeit von 2009 bis 2015 arbeitet er parallel als Berater für Michele De Lucchi. 2013 wird er von der prestigereichen American Academy in Rom zum „Italian Fellow“ gekürt.  2010 gewinnt er den Design Report Award und 2015 erhält er für sein Projekt „Traverso“ eine Ehrenerwähnung im Rahmen der Verleihung des Industriedesignpreises Compasso D‘oro. Von 2014 bis 2016 ist er als künstlerischer Direktor der Fonderia Artistica Battaglia in Mailand tätig. 2015 präsentiert er mit „Honey Factory“ eine Mikroarchitektur für urbane Bienenzucht, die er auf der Expo2015 präsentiert.  2018 startet er mit dem Projekt „Anonimo Contemporaneo“ eine Kooperation mit den Galeristen Giustini/Stagetti. Er arbeitet als Dozent an der Freien Universität Bozen, an der Kunstakademie Made Program in Siracusa und der Universität Navarra in Pamplona sowie als Gastdozent an weiteren Universitäten in Italien und anderen Ländern. Sein Atelier, das „Studio Francesco Faccin“, arbeitet mit italienischen und internationalen Kunden aus verschiedenen Bereichen zusammen, wie Designgalerien, Einrichtungs- und Beleuchtungsherstellern, öffentlichen Einrichtungen und gemeinnützigen Organisationen.

Einige Projekte, die sein Konzept besonders gut verdeutlichen:

.Made in slums, 2012: dreijährige Ausstellung von Objekten aus den Slums von Nairobi;

.28 posti, 2013: Gestaltung eines Restaurants in Mailand, in Auftrag gegeben von einer gemeinnützigen Organisation und realisiert unter Mitwirkung von Inhaftierten aus der Strafvollzugsanstalt Bollate;

.Re-Fire-Kit, 2014: Set für das manuelle Entzünden von Feuer als Anregung zum Nachdenken über die wahren Bedürfnisse des Menschen;

.Honey Factory, 2015: Mikroarchitektur für die urbane Bienenzucht, die einen Dialog über die Beziehung des Menschen zur Natur eröffnet;

.Serial Planks, 2016: Kollektion von Bronzeobjekten der Fonderia Battaglia für die Nilufar Gallery. Persönliche Ausstellung, kuratiert von Cristina Didero;

.Anonimo Contemporaneo, 2019: Projekt für Giustini/Stagetti. Der Stuhl als anonymes Objekt, das zur Reflexion über den Archetyp anregt.

.Seine Arbeiten wurden in den renommiertesten Fachzeitschriften weltweit präsentiert.

2018 wird sein Projekt „Honey Factory“ von der UNO als Referenzprojekt für die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ausgewählt.

2019 wird er von Icon Design in die Liste der 100 bedeutendsten Persönlichkeiten aus verschiedenen Kreativbranchen aufgenommen.

 

PH. Credits. Omar Golli

Für Et al. geplante Kollektionen: